Dressur und Springen
Die Wurzeln der deutschen Reiterei liegen bei Xenophon und de la Gueriniere, deren Ziel es ist die zwanglose Harmonie zwischen Reiter und Pferd zu gewährleisten. Dabei soll das Pferd in absolutem Gleichgewicht und Losgelassenheit an kaum wahrnehmbaren Hilfen in sicherer Anlehnung stehen. Die deutsche Reitweise entstand aus der Notwendigkeit, junge Pferde und Reiter in kurzer Zeit für die Kavallerie auszubilden. Die Kavallerieschulen in Saumur und Hannover, aus den Stilrichtungen beider Schulen entstanden die heutigen Ansprüche an die Dressurreiterei. Der Dressursport fordert raumgreifende Tritte, die Klassik setzt eher auf erhabene Bewegungen. Die englische Reitweise hat ihre Heimat in der Gelände- und Jagdreiterei der britischen Inseln. Dementsprechend salopper erscheint sie in der Ausführung.
Für Mutige und Könner
Der Springsport ist auch für Nichtreiter interessant, da die Pferde wahre Spezialisten sind. Im 18. Jahrhundert entstand die Kunst des Springreitens, die sich noch bis Ende des 19. Jahrhunderts fortsetzte. Der Springstil war folgender: Der Oberkörper wurde beim Anreiten auf das Hindernis nach vorgeneigt, beim Landen dagegen stark zurückgenommen. Der Springstil wurde vom italienischen Kavallerieoffizier Fredrico Caprilli entwickelt. Die Steigbügel der Reiter wurden verkürzt und das Gewicht nach vorne verlagert, damit man Rücken und Hinterhand entlastet. Kraft, Ausdauer, Mut und Rittigkeit erfordert der Vielseitigkeitssport vom Pferd – ein feines Gespür für die Verfassung des Pferdes, Verantwortungsbewusstsein und körperliche Fitness vom Reiter. Die Vielseitigkeit besteht aus drei Prüfungsteilen: einer Dressurprüfung, dem meist kräfte zehrenden Geländeritt über feste Hindernisse und Gräben sowie einem abschließenden Jagdspringen. Dazwischen werden die Pferde von Tierärzten untersucht, wie ihre Verfassung ist. Die Sportart hat nichts von ihrer Anziehungskraft trotz ihrer oftmals schweren Stürzen eingebüßt.