Tinker

Tinker

Allgemeine Informationen

Im Mittelalter zogen fahrende Zigeuner durch England und Irland und verdienten sich ihr Geld als Kesselflicker. Diese Tinker besaßen nur Esel zum Ziehen ihrer Karren. Doch gegen Ende des 19. Jahrhunderts stiegen sie auf Pferde um, die sie eintauschten oder billig erstanden. Grundlage der Tinker Zucht waren daher die verschiedensten Pferde, meistens waren es gecheckte Rassentiere, die aufgrund ihrer Fellfarbe nicht in die Zuchtbücher eingetragen waren und dadurch für die Besitzer wertlos waren. Die planmäßige Zucht als Farbrasse begann in der Mitte des vorigen Jahrhunderts. Die so genannten Treveller bedienten sich dabei manches Mal bei Nacht und Nebel fremder Hengste, so steckt also in den Tinkern auch das Blut von Fell Ponys, Shire Horses, Clydesdales, Dales Ponys und des Welsh Cob. Bei Tinkern ist die Scheckung ein Muss. Es wurden weitere Rassen eingekreuzt, es existiert dabei immer noch kein zentral geführtes Zuchtbuch für die Rasse. Bei dem Pferd handelt es sich um kein Kaltblut, sondern um ein Warmblut, was oft missverständlich angenommen wird. Für den Pferdesport ist das Pferd weniger geeignet.

Aussehen

Vom äußeren Erscheinungsbild her wirkt der 140 bis 150 cm große Tinker ein wenig wie ein Kaltblut. Der Kopf ist groß, meist ramsnasig und hat lange Ohren, der Hals ist kurz und kräftig und sitzt auf einer langen, steilen Schulter. Der Widerrist ist wie bei vielen kalibrigen Ponyrassen wenig ausgeprägt. Die Gliedmaßen sind kräftig mit groben Gelenken, der üppige Fesselbehang verfügt über große, flache Hufe.

Charakter

Das fahrende Volk setzte auf ein soziales Pferd, das als besonders lieb und ausgeglichen beschrieben wird. Als Arbeitstier musste die Rasse sehr fleißig, verlässlich und willig sein, darüber hinaus aber auch sanft und freundlich. Wenn dem Tinker etwas nicht passt kann dieses auch sehr stur sein. Tinker sind sehr intelligent und lernfähig, allerdings sollte die Erziehung konsequent durchgezogen werden, da die meisten Tiere keine Schulung genossen haben. Oft brauchen die Pferde viel Zeit und Erfahrung und eine Bezugsperson, zu der sie Vertrauen fassen können. Erst wenn das Pferd eine Grunderziehung genossen hat, ist dieses als Familien- und Anfängerpferd geeignet.