Chinchilla-Haltung im Freien
Die Vorzüge der Freilandhaltung von Chinchillas
Chinchillas sind beliebte Haustiere aufgrund ihrer niedlichen Erscheinung und ihres freundlichen Charakters. Ursprünglich in den Anden Südamerikas beheimatet, sind sie an ein Leben in kühleren, trockenen Gebieten angepasst. Während viele Menschen Chinchillas in Käfigen in Innenräumen halten, kann die Freilandhaltung eine reizvolle Option für diese Tiere sein. In diesem Artikel werden die verschiedenen Vorteile der Freilandhaltung von Chinchillas erläutert.
1. Naturnahes Umfeld
In freier Wildbahn sind Chinchillas an das Leben in offenen, trockenen Gebieten gewöhnt. Durch die Freilandhaltung ermöglichen Sie Ihrem Chinchilla, in einer Umgebung zu leben, die seiner natürlichen Lebensweise am nächsten kommt. Es kann sich in einer größeren Fläche bewegen, seine Umgebung erkunden und seinen natürlichen Instinkten nachgehen.
2. Mehr Bewegungsfreiheit
Ein Gehege im Freien bietet Ihrem Chinchilla deutlich mehr Platz zum Herumlaufen und Spielen im Vergleich zu einem herkömmlichen Käfig in Innenräumen. Dies fördert die körperliche Aktivität und ermöglicht es dem Tier, seine Muskulatur zu trainieren und gesund zu bleiben.
3. Frische Luft und Sonnenlicht
Chinchillas profitieren von frischer Luft und Sonnenlicht. Beides ist im Freien reichlich vorhanden und trägt zur allgemeinen Gesundheit und zum Wohlbefinden des Tieres bei. Sonnenlicht hilft auch bei der Produktion von Vitamin D, was für die Aufnahme von Kalzium entscheidend ist.
4. Natürliche Verhaltensweisen
In der freien Natur sind Chinchillas bekannt für ihr aktives und neugieriges Verhalten. Im Freien können sie klettern, graben und ihre Umgebung erkunden, was ihnen ermöglicht, ihre natürlichen Verhaltensweisen auszuleben. Dies kann zu einer erfüllteren und zufriedeneren Lebensqualität für das Tier führen.
5. Gesunde soziale Interaktionen
Chinchillas sind von Natur aus soziale Tiere und leben in der Wildnis in Gruppen. Durch die Freilandhaltung können Sie mehreren Chinchillas ermöglichen, miteinander zu interagieren und soziale Bindungen einzugehen. Dies fördert ihr Wohlbefinden und ihre psychische Gesundheit.
6. Natürliche Nahrungsaufnahme
Im Freien haben Chinchillas Zugang zu einer Vielzahl von natürlichen Pflanzen und Gräsern, die ihre Ernährung ergänzen können. Diese natürlichen Nahrungsquellen bieten eine breitere Palette von Nährstoffen im Vergleich zu kommerziellen Futtermitteln und können die Gesundheit des Tieres fördern.
7. Geringeres Risiko für Verhaltensprobleme
Chinchillas, die in beengten Käfigen gehalten werden, neigen möglicherweise eher zu Verhaltensproblemen wie Langeweile, Frustration und Aggression. In einem größeren, naturnahen Gehege im Freien haben sie die Möglichkeit, ihre Energie abzubauen und ihre natürlichen Verhaltensweisen auszuleben, was das Auftreten solcher Probleme reduzieren kann.
Die Freilandhaltung von Chinchillas bietet eine Vielzahl von Vorteilen für diese liebenswerten Tiere. Es ermöglicht ihnen, in einer Umgebung zu leben, die ihrer natürlichen Lebensweise entspricht, fördert ihre körperliche und psychische Gesundheit und trägt zu einer insgesamt erfüllteren Lebensqualität bei. Wenn Sie die Möglichkeit haben, ein sicheres und geeignetes Außengehege für Ihre Chinchillas einzurichten, kann dies eine lohnende Entscheidung für Sie und Ihre pelzigen Freunde sein.
Innen- oder Außenhaltung von Chinchillas?
Die Chinchillas das ganze Jahr draußen zu halten, ob Tag oder Nacht, Winter oder Sommer ist mit einigen Risiken verbunden. Im Winter ist es sehr kalt, herrscht Zugluft und kalte Winde, eine hohe Luftfeuchtigkeit und auch Regen. Im Sommer dagegen ist es heiß, die Zugluft ist kühl, die Luftfeuchtigkeit ist sehr hoch und es regnet auch. Es stellt sich die Frage, was einen Heimhalter dazu bewegt, Chinchillas, die ihren Auslauf im Haus genießen, in Außenhaltung zu beobachten, wo das Tier ohnehin keinen Freilauf bekommen kann und auch sonst der Kontakt zum Menschen kaum möglich ist. Die Tiere können im Freien schnell entkommen und sind dann für immer verschwunden. Was bringt es also, ein Chinchilla das ganze Jahr wie einen Stallhasen in Außenhaltung zu halten?
Chinchillas nur an kühlen Sommer-Tagen in ein Freigehege zu setzen, widerspricht ihrer Natur, da die Tiere dämmerungs- und nachtaktiv sind. Diese schlafen am Tag und wachen erst in den Abendstunden wieder auf und fangen an, in ihren Gehegen herumzuspringen. Es stellt sich auch hier wieder die Frage, warum Chinchillas am Tage dann hinaussollen und nachts sind sie ohne Aufsicht, d.h. sie würden den Witterungsänderungen vollkommen ausgeliefert sein.
Risiken bei der Haltung im Freien
Es betrifft zum einen das Klima: Chinchillas sind anatomisch auf trockene Luft eingestellt, ihr Fell ist nicht wasserabweisend. Chinchillas produzieren nur wenig Lanolin und benötigen ein spezielles Staubbad, das die Feuchtigkeit aus dem empfindlichen Fell zieht. Dieses wirkt statisch aufgeladen und schützt das Tier im Ursprungsland vor Kälte. Ein falsches Badegranulat lässt das Fell nicht luftig erscheinen, sondern verkleben und schützt das Chinchilla nicht mehr vor Witterungseinflüssen. Das seidige Fell fällt bei hoher Luftfeuchtigkeit trotz dem richtigen Granulat schnell in sich zusammen oder verklebt komplett. Das Chinchilla kühlt aus und es werden Krankheiten wie Blasen- und Nierenleiden oder Erkältungen, die zu Lungenentzündungen werden, begünstigt. Die Lungen können auf feuchte Luft sehr empfindlich reagieren, auch ein Infekt der Bronchien kann die Folge sein.
Feuchte Luft, die durch das Fell auf die Haut pustet, kühlt das Chinchilla aus – deswegen sollten die Chinchillas keinem Zug ausgesetzt werden. Die Augen reagieren mit Bindehautreizung, die zu einer chronischen Entzündung führen kann. Eine Voliere, die zu allen Seiten offen ist, wäre also nicht geeignet, da sie nicht windgeschützt ist. Außenställe für Tiere brauchen einen geschützten Teil mit Schlupfloch oder einen Schutz von 3 Seiten, so vermindert man die Zugluft.
Für die Einstrahlung von Sonnenlicht und hohen Temperaturen gilt dies ebenso, da die Chinchillas nicht schwitzen können. Diese regulieren ihre Körpertemperatur anhand der Durchblutung der nicht befellten Ohren und bei Temperaturen über 24 Grad können die Chinchillas an einem Hitzetod sterben.
Zum anderen betrifft es auch ein gesundheitliches Risiko: Im Normalfall bekommenen Chinchillas keine Parasiten, da diese aber nicht geimpft oder entwurmt werden ist auch eine Behandlung beim Chinchilla nur schwer möglich. Dies gilt für die Innenhaltung, bei der Außenhaltung haben sie jedoch Kontakt zu wildlebenden Tierarten, Insekten, Hund und Katze aus Nachbars Garten, die bereits Würmer oder Parasiten in sich tragen können und somit als Krankheitsüberträger fungieren. Das empfindliche Chinchilla kann nicht mit allen Medikamenten behandelt werden, das macht die Behandlung bei möglichen Infektionen oder Parasiten-Befall äußerst schwierig.
Fazit: Die Innenhaltung für Chinchillas ist eine Alternative, um den Tieren ein gesundes und auch klimagerechtes Leben zu ermöglichen. Der Auslauf kann auch in der Wohnung erfolgen und muss nicht unbedingt draußen stattfinden.
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