Häufige Fischkrankheiten
Fische werden genauso krank wie manch andere Tiere – das liegt zum einen am Immunsystem der Fische, zum anderen an Aquarien, die eine schlechte Wasserqualität aufweisen.
Tipp: Neue Fische schleppen schon mal Parasiten in das Aquarium- kein Wunder, wenn die Tiere dann krank werden. Eine erhöhte Stressbelastung ist auch Schuld an bakterielle Infektionen, diese treten aber auch in Verbindung mit Parasiten auf. Aus diesen Gründen empfiehlt sich ein Quarantänebecken, dort können Neuankömmlinge sich an das Wasser gewöhnen und auch kranke Tiere behandelt werden.
Übersicht:
Weißpünktchenkrankheit
Die Weißpünktchenkrankheit wird von parasitären Einzellern, den Ichtyo Würmen verursacht und ist erkennbar an den Pünktchen, die stecknadelkopfgroß auf dem Körper der Fische zu sehen sind. Der Befall beginnt bei den Flossen und auch die Kiemen sind mit den Pünktchen überzogen. Die Haut ist total verschleimt und entzündet und die Fische neigen zu Fressunlust und Abmagerung. Bei Nichtbehandlung endet die Krankheit tödlich.
In der Behandlungszeit sollte man die Temperatur im Aquarium erhöhen und den Sauerstoffgehalt überprüfen. Die Krankheit tritt aber auch bei nicht optimalen Wasserwerten oder Temperaturabfällen auf, die Erreger sterben bei einer Temperatur von 30 ° C. Man erhält einige Medikamente im Fachhandel, um die Krankheit zu bekämpfen.
Fischläuse
Fischläuse zählen zu den Parasiten, die häufig von Goldfischen eingeschleppt werden. Mit den Saugnäpfen haften sich die Kleinkrebse, auch Schmarotzer genannt, an die Haut der anderen Fische und saugen ihnen das Blut aus. Mit einer Pinzette lassen sich größere Parasiten und mit der Hand kleine schnell entfernen – es gibt sogar Medikamente, die gegen Schmarotzern Abhilfe schaffen.
Bauchwassersucht
Bauchwassersucht ist eine Krankheit die sehr schwer zu behandeln ist und nur in seltenen Fällen erfolgreich verläuft. Man weiß bis heute nicht, ob Viren oder Bakterien Schuld an der Krankheit sind. An dem Erscheinungsbild kann man die Krankheit gut erkennen- der Bauch der Fische ist total angeschwollen und die Schuppen stehen ab. Es wird auch davon berichtet, dass die Fische Glotzaugen, Hautablösungen und Geschwüre bekommen. Weitere Symptome sind blasse Stellen am Körper, Bläschen an der Seitenlinie, blasse Kiemen, entzündeter und vorgestülpter After. Das Verhalten des Fisches ändert sich an der Kranhkeit, er atmet viel schneller und wirkt apathisch. Erst wenn das Immunystem geschwächt ist, kann es gefährlich für die Fische werden. Ursachen des geschwollenen Bauches sind, dass mehrere Organe wie Leber und Lunge angegriffen sind. Die Flüssigkeit wird durch den Verfall in der Bauchhöhle abgesondert und der Bauch bläht sich dann total auf. Die Krankheit kann nur im Anfangsstadium behandelt werden, ansonsten kann keine schnelle Heilung erfolgen, wenn überhaupt.
Flossenfäule
Flossenfäule entsteht durch Bakterien, die in jedem Aquariumbecken vorhanden sind. Die Erkrankung tritt jedoch nur auf, wenn die Fische unter sehr schlechten Bedingungen aufwachsen (keine Filter im Becken). Gesunde Fische bekommen die Krankheit seltener. Die Flossen fransen bei Nichtbehandlung aus, bekommen Löcher oder sind total entzündet. Die Fische werden bei der Krankheit apathisch und scheuern sich. Anfällig für diese Krankheit sind besonders Fische, die lange Flossenränder haben. Gefährlich wird die Krankheit aber erst wenn die Flossenfäule sich bis auf die Schwanzwurzel oder den Körper ausgebreitet hat. Ist die Krankheit ausgebrochen und wird der Fisch danach behandelt, ist sie leicht heilbar, beispielsweise mit Medikamenten. Lange Flossen sollten vom Tierarzt abgeschnitten werden, da die Tiere verbluten können.
Pilzinfektionen
Pilzinfektionen entstehen durch sogenannte Sporen, die im Aquarienwasser enthalten sind. Die Krankheit kann man an dem watteartigen und pilzartigen Belag erkennen, der sich über der Schleimhaut der Fische bildet. Verursacht wird die Krankheit durch eine schlechte Wasserqualität oder durch Abschürfungen der Schleimhaut. So gelangen Sporen der Pilze leicht in das geschwächte Gewebe oder den Fisch und können sich dort gut vermehren. Ist die Krankheit fortgeschritten, so bewegen sich die Pilzfäden auch im Inneren des Fisches, wo sie Organe und das Muskelgewebe schwächen und toxische Gifte absondern. Zuerst sollte man für die Behandlung ein Wasserwechsel durchführen und die Temperatur auf 28-30 Grad erhöhen. Zusätzlich können Kochsalzbäder helfen, und der Belag kann vorsichtig mit Watte abgetupft werden. Bei hartnäckigem Befall helfen auch einige medizinische Mittel, die im Handel erhältlich sind. Man sollte mit der Behandlung nicht zu lange warten, da die Pilze nicht mehr entfernbar sind.
Glotzaugen
Glotzaugen stehen in Verbindung mit unterschiedlichen Krankheiten wie der Bauchwassersucht, Parasiten, Tuberkulose und Bakteriellen Infektionen, die aber mit Hilfe von Medikamenten behandelbar sind. Äußere Symptome sind Augen, die deutlich hervorstechen oder eine trübe Linse, die über das eigentliche Auge gesetzt ist. Glotzaugen sind auf einen zu hohen CO2 Gehalt im Becken zurückzuführen und eine Gasübersättigung, die auftreten kann, wenn das Wasser erwärmt wird. Durch die Bläschen im Wasser können diese dann auch bei den Fischen auftreten. Diese Bläschen sind zwar winzig klein, jedoch in der Lage die Fische ernsthaft zu schädigen. Zur Behandlung der Krankheit, sollte erst einmal die Ursache klar sein. Bei einem zu hohen C02 Gehalt sollte man einen Wasserwechsel durchführen und die CO2 Anlage überprüfen. Die Fische sollten Sie bei einer Gasübersättigung ruhig halten und vitaminreich füttern. Wenn sich die Glotzaugen zurückgebildet haben, kann man erst dann das Wasser wieder wechseln. Sind die Nieren durch die Krankheit geschädigt, dann sollte man die Haltungsbedingungen erst einmal checken und gegebenenfalls verbessern.
Geschwüre
Geschwüre treten besonders bei Goldfischen auf, die einer schlechten Wasserqualität ausgesetzt sind oder einer erhöhten Temperatur. Die Gewebeschichten sind bei dieser Krankheit besonders stark gerötet und entzündet und erinnern stark an Verbrennungen. Die Behandlung sollte rasch erfolgen, ansonsten breiten sich die Geschwüre immer weiter aus. Eine Heilung ist möglich, dauert jedoch meistens sehr lange, da sich das Gewebe neu bilden muss.
Schwimmblasendefekte
Schwimmblasendefekte treten bei Goldfischen auf, die stark überzüchtet sind. Die Fische hängen bei dieser Krankheit meist am Bodengrund, oder mit dem Kopf nach unten. Schimmblasendefekte entstehen auch in Verbindung mit einer Schwimmblasenentzündung. Diese entsteht häufig bei Fischen, die eine deformierte Wirbelsäule haben. Da viele Goldfische stark in ihrer Größe verkürzt sind, sind die Fische sehr anfällig für diese Krankheit. Die Probleme werden aber auch durch Trockenfutter, zu hohe Temperaturen oder zu viel Luft verursacht. Eine Ernährungsumstellung ist in dem Fall am sinnvollsten.
Samtkrankheit
Die Samtkrankheit wird durch den Erreger Piscinoodinium ausgelöst. Es handelt sich hierbei um einen einzelligen Algenstamm, der auf der Fischhaut einen samtigen Belag erzeugen kann, der viel feiner als bei der Weißpünktchenkrankheit sein kann. Überzogen sind die Fische von einem hauchdünnen Goldstaub, der nicht immer leicht zu erkennen ist. Am besten kann man diesen mit einer Taschenlampe erkennen. Die Fische sondern bei der Krankheit Schleim ab und die Schleimhaut kann sich sogar ganz lösen. Die Tiere bekommen einen dunklen Rücken und Kopf, schnappen nach Luft und liegen auf der Seite am Boden. Die Erreger sind in der Lage in den Darm und den Körper zu gelangen, wo sie Organe befallen. Die Haut der Fische wird ernsthaft geschädigt und durch die entstehenden Wunden setzen sich wieder Bakterien fest. Dadurch können sich ganze Hautfetzen ablösen. Entsprechende Hautpartien färben sich grünlich bis bräunlich. Der Erreger nimmt des Weiteren Nährstoffe aus der Fischhaut auf. Nachdem die Haut sich gelöst hat, stirbt der Fisch langsam, vor allem jüngere Fische sind davon betroffen. Ein Befall der Kiemen ist sehr schwerwiegend, da es dafür keinerlei äußeren Anzeichen gibt. Nützlich hat sich eine Behandlung mit Salzbädern als erfolgreich erwiesen. Man sollte erkrankte Fische in ein getrenntes Becken setzen und die Temperatur auf 30 Grad Celsius stellen. Das Becken sollte man abdunkeln, um die Photosynthese der Erreger zu stören. Es sind einige Heilmittel im Handel erhalten, die die Krankheit bekämpfen. Diese enthalten Kupfer und wirken sich schädlich auf andere Aquarienbewohner aus, deshalb sollte man auf Medikamente wie Malachitgrün ausweichen.
Die Krankheit tritt häufig bei Süßwasseraquarien und bei Salzwasseraquarien auf. Man geht davon aus, dass es sich um die Bakterien Mycobakterium als Auslöser der Krankheit handelt. Die Anzeichen der Krankheit sind oft vielseitig. Sind die inneren Organe der Fische befallen, interessieren sich die Fische nicht mehr für das Futter, magern ab und bekommen Bäuche, die eingefallen sind. Typische Anzeichen sind eine stark gekrümmte Wirbelsäule, hervorstehende Augen und geschwollener Hinterleib des Fisches. In den Muskeln entstehen oft die sogenannten Knötchen, die man durch braune oder schwarze Flecken am Körper des Fisches erkennt. Die entstandenen Knötchen platzen auf und die Bakterien gelangen in das Wasser. Bei Behandlung der Krankheit hilft nur Antibiotika und ein Mittel, mit denen man die Fische baden sollte. Dies sollte man einmal am Tag und 5 Tage in der Woche durchführen. Meistens lindert man jedoch nur die Symptome, aber nicht die Krankheit, da diese bisher als unheilbar eingestuft wurde. Fische die an Tuberkulose erkranken, müssen sofort aus dem Becken entfernt werden, damit andere Fische nicht von der Krankheit infiziert werden. Da keine Heilung möglich ist, kann man aber der Krankheit vorbeugen, indem man beispielsweise das Aquarium immer sauber hält. Die Krankheit ist auch auf den Menschen übertragbar, obwohl sich dann nur die Haut oberflächlich entzündet.
Neonkrankheit
Es handelt sich hierbei wie bei der Fischtuberkulose um eine Krankheit, die nicht heilbar ist. Es wäre auch hier ratsam, der Krankheit vorzubeugen. Häufig tritt die Krankheit bei Neonsammlern auf, aber auch Barben und andere Salmlerarten können die Krankheit bekommen. Befallene Fische haben milchig-weiße Flecken und sind im weiteren Krankheitsverlauf farblos. Weitere Begleiterscheinungen der Krankheit sind unter anderem Verkrümmung des Rückrades und eine plötzlich auftretende Flossenfäule. Das Verhalten des Fisches kann sich ebenso ändern: Die Fische schwimmen nächtlich unruhig hin und her und sondern sich vom Schwarm ab. Durch den Erreger Plistophora hyphessobryconis hervorgerufen, ein einzelliges Sporentierchen, das sich in Sporenbehältern des Muskelgewebes festsetzt, werden Muskelstränge enorm geschädigt. Es gibt keine Behandlungsmöglichkeiten.
Lochkrankheit
Die Lochkrankheit ist eine Krankheit, die meistens bei südamerikanischen Buntbarschen vorkommt, die in relativ hartem Wasser leben und nicht wie angenommen an einem Mineralmangel erkrankt sind. Die Fische haben weiße Flecken, aus denen meist weißliches Gewebe austritt. Auch in der Kopfregion sind weißliche Löcher zu sehen, die auf die Krankheit hinweisen. Oft wachsen auch weiße Pickel aus dem Körper, die sich dunkel färben. Die Krankheit ist auch schon bei Labyrinthfischen aufgetreten. Das Verhalten der Fische ändert sich: Sie verstecken sich, werden apathisch und erschrecken sich schneller. Die genauen Ursachen der Krankheit sind nicht bekannt. Eine nährstoffreiche und vitaminhaltige Nahrung ist wichtig, es sollte viel Lebend- und Gefrierfutter angeboten werden. Wichtig vor allem sind größere und häufigere Wasserwechsel. Es gibt einige Medikamente, die gegen die Krankheit helfen.
Vergiftungen
Vergiftungen können auch im Aquarium auftreten. Die einen bilden sich durch zu viel Abfallprodukte, die anderen lassen sich auf ein vorbelastetes Leitungswasser zurückführen. Häufig treten Nitrat- und Nitrit-Vergiftungen auf. Hierbei atmen die Fische heftig, stehen unter der Wasseroberfläche und bekommen keine Luft mehr. Die Fische wirken apathisch und schwimmen in enormer Geschwindigkeit durch das Becken, sterben aber dann ohne ersichtlichen Todesgrund. Man sollte sofort einen Wasserwechsel von ca. 50 % des Aquarienwassers durchführen. Die Ammoniakvergiftung ensteht ab einem ph-Wert von 7 aus dem ungiftigen Ammonium. Ammoniak und auch Ammonium sollten nie im Aquariumwasser nachweisbar sein. Man sollte jetzt einen Teilwasserwechsel von 30-50 % vornehmen, jedoch nicht so häufig das Wasser wechseln, wenn das Leitungswasser einen höheren Wert als 7 aufweist, da durch das frische Wasser der ph-Wert wieder steigt und Ammoniak leicht entstehen kann. Weitere Vergiftungen sind unter anderem CO2 Vergiftung, Kupfervergiftungen, Chlorvergiftungen und Vergiftungen durch Schwefelwasserstoff. Auch durch andere Stoffe kann das Aquarium vergiftet werden, beispielsweise Lösungsmitteln wie Farbe und Insektenschutzmittel. Das Aquarium sollte nie mit Spül- oder Reinigungsmitteln gesäubert werden, sondern nur mit Leitungswasser. Zur Pflege des Aquariums sollte man nur Eimer, Schwämme und Tücher nehmen, die für das Aquarium gedacht sind und für nichts anderes.
Verletzungen
Man spricht eigentlich von Verletzungen, wenn sich Fische mit Artgenossen Kämpfe geliefert haben, die blutig ausgegangen sind. Das ist beispielsweise bei Revierkämpfen der Fall. Die beiden Kontrahenten stehen sich bei Revierkämpfen mit offenen Mäulern entgegen und beißen sich in die Mäuler. Es gibt auch noch andere Verletzungen: Die Fische beißen sich in die Flossen, wenn andere Fische beispielsweise die Fische einfach anknabbern. Auch an scharfkantigen Gegenständen können sich die Fische verletzen, beispielsweise scharfe Steine, Wurzeln oder Dekomaterial. Deshalb sollte man vorher erstmal überprüfen, ob die Gegenstände für ein Aquarium überhaupt geeignet sind. Das Fangen von Fischen mit einem Kescher ist für die Fische enorm stressbelastend und versuchen sich panisch zu verstecken. Durch die Fluchtversuche stoßen sie sich an der Scheibe oder an Steinen. Man fängt die Fische besser, wenn diese gerade am fressen sind. Man kann die Verletzungen mit Meeressalz behandeln. Falls es Fische im Aquarium gibt, die das Salz nicht so gut vertragen, sollte man diese in ein separates Becken setzen. Bei offenen Wunden ist allerdings ein reines Salzbad zu vermeiden. Wenn es den Fischen wieder besser geht, sollte man den Salzgehalt im Wasser reduzieren. Man sollte bei der Verwendung von Salz keinen Wasseraufbereiter nehmen, da dieser die Inhaltsstoffe des Salzes neutralisiert. Um Verletzungen zu behandeln hat sich auch ein Aufguss mit schwarzem Tee gelohnt.
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