Muss Kastration wirklich sein?
Bei einer Kastration entfernt der Tierarzt die weiblichen Eierstöcke und kappt die Samenleiter der männlichen Rüden. Doch ist so eine Kastration wirklich sinnvoll?
Sinnvoll ist eine Kastration nur dann, wenn die Hunde beispielsweise an Tumorerkrankungen, häufig wieder kehrenden Vorhautentzündungen oder Gebärmutter- entzündungen leiden.
In diesem medizinischen Notfall möchte man den Hunden ganz einfach zusätzliches Leid ersparen.
Seit den 60 iger Jahren ist bekannt, dass Kastrationen die Chance senken, dass die Hündinnen an Tumore erkranken. Da diese Tumore sehr bösartig sind, sollte man nicht länger warten und mit der Kastration bereits vor der Läufigkeit anfangen.
Hündinnen Oft wird das Gerücht verbreitet, dass kastrierte Hündinnen psychisch geschädigt sind, was nicht stimmt. Hündinnen sind eher psychisch geschädigt, wenn sie läufig sind und keine Rüden gerade in der Nähe sind. Der Vorteil einer Kastration bei weiblichen Hunden ist, dass der blutige Ausfluss aus der Vagina ausbleibt. Wartet man mit der Kastration bis zur zweiten Läufigkeit, so ist die Chance größer, dass die Hündinnen an Krebs erkranken. Gebärmuttererkrankungen und Gebärmuttervereiterungen können durch die Kastration ebenso verhindert werden. Bei besonders großen Rassen wie Boxer und Dobermann besteht dadurch die Gefahr einer Inkontinenz. Die Hündinnen würden also, ohne es zu merken, in ihr Nest pinkeln.
Rüden
Männliche Rüden haben einen sexuellen Drang Kissen, Menschen und auch Hündinnen regelmäßig zu besteigen. Möchte man dies unterbinden, so sollte man eine Kastration in Erwägung ziehen.
Werden Zwergrüden frühzeitig kastriert, neigen sie zu starker Hysterie. In dem Fall, sollte man dringend eine Kastration bleiben lassen. Viele Halter vermuten, dass männliche Hunde zu einer starken Aggressivität gegenüber anderen Hunden und unkontrolliertem Beißverhalten neigen, ausgelöst durch die Kastration. Das ist kompletter Blödsinn. Die Hunde waren schon vor der Kastration aggressiv und angriffslustig.
Bei Männchen und Weibchen führt die Kastration zu einem gesteigerten Appetit. Man sollte deshalb darauf achten, die Futtermenge ein wenig einzudämmen, so dass die Hunde später nicht unter Fettsucht leiden.
Kastrierte Rüden werden nach der Kastration von anderen sexuell aktiven männlichen Rüden regelmäßig bestiegen, weil diese einen weiblichen Geruch von den kastrierten Rüden wahrnehmen. Die Kastration begünstigt, dass die Knochen der Rüden ständig größer werden. So kann es später passieren, dass die Hüften und Gelenke aufgrund der Knochenfehlbildung stark deformiert sind.
Kastrierte Hunde, die bereits frühzeitig kastriert wurden, sind verspielter und behalten ihr kindliches Wesen. Die Hunde sind nicht in ihrer Entwicklung benachteiligt, wenn man eine spätere Kastrierung in Erwägung zieht. Im Gegenteil: Sie können frühzeitig ihrem sexuellen Trieb nachgehen.
Nicht alle Schutzorganisationen sind der Meinung, dass ein solcher Eingriff sinnvoll ist. Viele Halter sind auch der Meinung, dass eine Kastration ein gewagter Eingriff in die natürliche Entwicklung der Hunde ist und unterbunden werden sollte. Jeder Halter sollte für sich selber entscheiden, ob er die Kastration als sinnvoll erachtet, oder ob er sich gegen einen solchen Eingriff entscheidet.
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