Bernhardiner
- Herkunft:
- Schweiz
- Größe:
- Rüde: 70–90 cm, Hündin: 65–80 cm
- Gewicht:
- 140,6 kg
- Fell:
- Kurzhaar, Langhaar
- Alter:
- 12 Jahre
Allgemeine Informationen
Die Hunde stammen ursprünglich von den Molossern ab, die auch als unheilvollbringende Bestien bekannt waren. Mit Cäsars Truppen wurden die Hunde schließlich vor 2000 Jahren in die Schweiz gebracht. Man benannte die Hunde nach dem Hospiz "Auf dem Großen St. Bernhard", das im Jahr 1050 gegründet wurde. Angeblich gründete ein Mönch im 11. Jahrhundert dieses Hospiz. In früheren Zeiten waren die Hunde viel leichter und kleiner und hatten nur wenig mit den heutigen Bernhardinern gemeinsam. Erst im 19. Jahrhundert änderte sich das Aussehen der Hunde schlagartig, als man versuchte den Bernhardiner mit dem Neufundländer zu kreuzen, um die Rasse zu erhalten. Der Bernhardiner erlangte Berühmtheit durch den Lawinenhund Barry, der angeblich 40 - 100 verschütteten Menschen das Leben rettete. Dieser Hund ist auch heute noch in Bern im Naturgeschichtlichen Museum zu sehen. Aufgrund der Körpermasse ist der Bernhardiner als Lawinenhund heutzutage nicht mehr in der Lage, Menschen zu retten. Heutzutage wird er eher als Haus-und Begleithund eingesetzt. Seit 1884 gilt er in der Schweiz als Nationalhund und wird auch Heiliger Bernhardiner genannt. Berühmtheit erlangte die Rasse auch durch die Medien, in den Filmen " Stephen Kings Cujo" und " Ein Hund namens Beethoven".
Aussehen
Der Bernhardiner erinnert aufgrund des fülligen Körperbaus an einen Bären und in seinen Augen liegt etwas wehmütiges und trauriges. Die Behaarung ist lang oder kurzhaarig und sehr dick. Das Fell ist sehr wuschelig, rot oder braun mit weißen Streifen. Im Gesicht und Ohren findet man auch oft schwarze Schattierungen. Der Schwanz ist lang und schwer, die Augen sind entweder blau oder braun. Laut Rassenstandard sollten sich Flecken an Brust, Pfoten, Nase, Hals und Rutenspitze befinden.
Charakter
Die Bernhardiner sind als liebevolle, gutmütige Hunderasse bekannt, die auch Fremde gerne mögen. Gegen Eindringlinge können sie sich gut zur Wehr setzen, weshalb sie auch als Wachhunde gut geeignet sind. Kinder sollten bei Bernhardinern aufpassen, da diese aufgrund ihres Gewichts die Kinder schon mal umstoßen. Sie eignen sich hervorragend als Nanny (Kindermädchen) für Kinder, wenn die Eltern mal gerade ausser Haus sind. Um Schwierigkeiten und Unannehmlichkeiten zu vermeiden, sollte man die Hundeerziehung nicht hinauszögern, sondern umgehend damit anfangen. Bernhardiner, die nicht erzogen wurden, können impulsiv reagieren. Der Trainer sollte viel Geduld, sehr viel Selbstbewusstsein und Ausgeglichenheit bei der Erziehung mitbringen. Noch besser wäre ein Training in einer Hundeschule, da die Hunde lernen müssen, ihren Jagd-und Beschützerinstinkt zu kontrollieren. Für die Wohnung ist der Bernhardiner ungeeignet, besser wäre ein größeres Haus mit Garten. Man sollte dem Bernhardiner am besten sofort eine Hundehütte bauen, so kann er die meiste Zeit draußen, im großen Garten verbringen.
Krankheiten
Aufgrund der fülligen Masse sollte man auf eine ausreichende Ernährung und Fitnesstraining achten, da sich die Knochen der Hunde destabilisieren. Manche Hunde leiden dann an Hüft- oder Ellenbogengelenkfehlbildungen und Knochenkrebs. Weitere Krankheiten wie Herzerkrankungen und Epilepsie können ebenso auftreten. Treppen steigen sollte man vermeiden, um Bänder und Gewebe nicht zu belasten. Das Gebiss sollte der Tierarzt regelmäßig auf Zahnstein überprüfen.
Pflege
Das regelmäßige Bürsten und Kämmen des Felles ist bei diesen Hunden erforderlich, besonders wenn der Fellwechsel anfängt. Das Fell sollte auf Ungeziefer wie Zecken überprüft werden. Die Ballen der Hunde sollte man immer auf Eisklumpen, Splitt und Kieselsteinchen checken. Um schmerzhafte Entzündungen zu vermeiden, sollten die Ohren der Hunde regelmäßig überprüft werden. Nur mit Feuchttüchern sollte man die Ohrenmuscheln reinigen und nicht mit Wattestäbchen. Für das Innere des Ohres sollte man eine Lotion erwerben, die man den Hunden in das Ohr träufelt. Das Ohr wird dann etwas geknetet und so dass sich der Ohrenschmalz löst, der vom Hund heraus geschüttelt werden kann. Um Zahnbelag zu vermeiden sollte man den Hunden viel zum Kauen geben, wie beispielsweise Kauknochen und Trockenfutter.
Ernährung
Da die Hunde so schwer sind, brauchen sie selbstverständlich auch viel zu fressen. Sie brauchen am Tag mindestens 2 kg Nassfutter. Die Ernährung sollte aus Fleisch, Pflanzen, Reis, Gemüse und ausreichend Vitamine, Mineralsalze und Spurenelemente bestehen.