Border Collie

Border Collie
Herkunft:
Großbritannien
Größe:
53 cm
Gewicht:
Männlich: 20 kg; Weiblich: 19,05 kg
Fell:
glattes oder auch rauhes Fell
Alter:
13- 16 Jahre

Allgemeine Informationen

Der Border Collie gehört zur bekanntesten und intelligentesten Hunderasse der Welt. Das Wort Collie hatte in Schottland eine besondere Bedeutung und zwar wurde sie als "nützlich" übersetzt. Bereits die Wikinger nahmen um das Jahr 800 bei ihrer Rückkehr gegen Britannien die Hirtenhunde in ihrer Heimat auf. Die ersten Berichte stammten aus der Zeit kurz vor Christi Geburt, nachdem die Römer in Brittanien eingefallen und mehrere dieser Hunde nach Italien mitgenommen hatten. Old Hemp gilt als Stammvater der heutigen Border Collies, dieser Hund bestach durch seine außergewöhnlichen Fähigkeiten als Hüte- und Schäferhund. Die Rassebezeichnung "Border Collie" wählte man, um das Grenzland (Border Line) zwischen England und Schottland zu betiteln, die seit 1910 verwendet wird. 1978 wurde die Hunderasse erstmalig in Deutschland eingetragen, die es laut FCI aber schon seit 1976 gibt. Die Internationale Schäferhundsvereinigung hat allerdings bis heute noch keinen Rassestandard für Border Collies herausgebracht. Für die Züchtervereinigung zählt die Arbeitsleistung des Hundes, so fanden bereits 1873 die ersten Schäferhundsprüfungen statt, die auch Hütewettbewerbe genannt wurden. Diese Wettbewerbe finden noch heute, unter anderem auch in Deutschland, statt. Lange Zeit wurde der Border Collie nur wegen der Hütefähigkeit gezüchtet. Berühmt wurde der Hund auch aus der bekannten TV-Serie "Unsere kleine Farm", der dort "Bandit" genannt wurde. Rico erlangte 1999 bei der Sendung "Wetten dass" Berühmtheit, weil er 77 Wörter den jeweiligen Spielzeugen zuordnen und auf Kommando aus dem Nebenraum holen konnte. Rico konnte aber auch bei Stern-TV punkten, bei der er verschiedene Spielzeuge unterscheiden konnte.

Aussehen

Der Körperbau ist mehr lang als hoch, bei arbeitenden Hunden ist er sehr muskulös und deshalb auch für Schnelligkeit, Beweglichkeit, sowie Ausdauer besonders gut geeignet. Laut Rassestandard sind zwei Fellvarianten anerkannt, einmal mit mäßig langem Fell und eine stockhaarige Variante. Beide Varianten sollten mit dichterer Unterwolle und mittlerer Textur sein. Mähne, Hosen und Fahnen sind bei mäßig langem Fell erwünscht. Das Fell im Gesicht, an den Ohren sowie die Vorläufe und den Hinterläufen vom Sprunggelenk sollten kurz und glatt sein. Viele Farben sind erlaubt, weiß sollte jedoch nicht vorherrschend sein. Es gibt Schwarz-Weiß, Rot, Blau, Blue-merle, Schwarz-weiß gemottelt, Zobelfarben, Australian Red und Lilac. In Form von Abzeichen kann auch Tan, ein heller Braunton hinzukommen. Der Kopf hat einen ausgeprägten Stop, die Nase ist schwarz, braun oder schiefer. Der Fang mit vollständigem Scherengebiss ist mäßig kurz und kräftig. Die Augen sind voneinander breit angesetzt und von ovaler und mittlerer Größe, die braun sind. Die Ohren stehen aufrecht oder nach vorne gekippt und die Rute ist mäßig lang.

Charakter

Border Collies werden auch als Schattenhunde bezeichnet, da sich dieser am liebsten in der Nähe des Menschen bewegt, ohne dass man ihn dazu auffordern muss. Dadurch können natürlich sehr enge Bindungen zum Halter entstehen. Border Collies brauchen aber jeden Tag geistige und körperliche Aufgaben, daher können sie auch schnell lernen und möchten gefordert werden. Gegenüber neuem ist der Hund sehr aufgeschlossen und in der Lage Probleme selbständig zu lösen. Ist der Border Collie ausgeglichen, so kann er sehr freundlich, verschmust, kinderlieb und ein wunderbarer Begleiter für die Familie sein. Die Freundlichkeit bleibt jedoch nur erhalten, wenn er genügend Anreize zur Beschäftigung bekommt. Viele Border Collies neigen bei Unterforderung zu Verhaltensstörungen, indem sie beispielsweise sich eine andere Arbeit suchen. So gibt es viele Berichte über Hunde, die komplette Wohnungseinrichtungen zerstörten oder versuchten fahrende Autos zu "hüten", sie also zusammenzutreiben. Das würde natürlich ein vernünftig beschäftigter Collie niemals tun, deshalb sollte man sich vorher überlegen, ob man dem schlauen Kerl eine gute Arbeit anbieten kann. Man sollte also sportlich interessiert sein, was nicht unbedingt heißen muss, dass man dafür eine Sportskanone sein muss. Man sollte sich 3-4 Stunden täglich für den Hund Zeit nehmen, d.h. spielen, die Aufgaben stellen und natürlich ernsthaft mit ihm arbeiten. Die erste Beschäftigung ist beispielsweise die Hütearbeit, also die Arbeit an Schafen, die für den Hund als sehr aufregend und artgerecht gilt. Da man dies nur schwer realisieren kann, sollte man jemanden suchen, der seine Arbeit zur Verfügung stellen möchte um den Collie zu beschäftigen (beispielsweise einen Schäfer). Eine andere Möglichkeit wäre, mit dem Hund den Agility-Sport durchzuführen, auch wenn die Hütearbeit durch nichts zu ersetzen ist. Bei dem sogenannten Gehorsamstraining wird der Hund aber auch gefordert, denn so wachsen Tier und Mensch wie eine Einheit zusammen. Nur wer den Hunden mehrere Stunden am Tag Beschäftigung bieten kann und dies über 15 Jahre, der ist geeignet für die Haltung eines Border Collies. Wer aber nur einen Hund zum Gassi gehen und als Spielgefährte für die Kinder sucht, der sollte lieber eine andere Hunderasse auswählen. Dieser Hundebesitzer würde nämlich keine Freude an dem arbeitsverrückten Energiebündel haben und sicher nicht den Hund bekommen, den er eigentlich haben wollte. Insgesamt kann man über den Charakter sagen, dass es sich um keine einfache Hunderasse handelt.

Krankheiten

Es tritt häufig eine Überempfindlichkeit bei mehreren Arzneistoffen auf und auch eine Collie Eye Anomaly (Collie Augenkrankheit) ist keine Seltenheit. Die CL, eine Stoffwechselerkrankung und eine Knochenmarkserkrankung ist häufig unheilbar und tödlich, bei der dann keine weißen Blutkörperchen mehr im Blutkreislauf abgegeben werden können. Um diese Krankheiten zu verhindern, werden bei den Untersuchungen entsprechende Zuchtstrategien erlaubt. Bei Merle Züchtungen treten bereits bei Welpen vermehrt Defekte wie Taubheit und Blindheit auf, deshalb ist diese Zuchtvariante auch nicht erlaubt.

Pflege

In der ersten Zeit verlieren die Hunde noch keine Haare, doch das wird sich ändern. Benutzen Sie eine weiche Babybürste, damit der Kleine nicht in Panik gerät, wenn er das erste Mal gebürstet wird. Er wird dann das Bürsten als angenehm empfinden und kommt später auch besser damit zurecht, wenn sie für ausfallende Haare eine robustere Bürste verwenden. Die Hunderasse verliert zweimal im Jahr die Wolle, so dass man manchmal denkt, dass der Hund ohne Fell dasteht, wenn man ihn fertig gebürstet hat. Doch keine Sorge, der Border Collie hat eine sehr dichte Unterwolle und der starke Haarverlust ist nicht so tragisch, da er sehr wetterunempfindlich ist. Die Wolle verfilzt nicht, wenn Sie den Hund einmal am Tag bürsten. Empfehlenswert wäre aber ein angelegter Vorrat an Staubsaugerbeuteln.

Ernährung

Der Züchter fängt nach einigen Wochen an, den Welpen mit dem geeigneten Futter zu ernähren. Welche Essgewohnheiten der Hund an den Tag legt, sollte der Halter direkt im Vorfeld mit dem Züchter klären. Man sollte Fertigfutter verwenden, da dieses alle wichtige Inhaltsstoffe enhält, sich einfach zubereiten lässt und günstig ist. Auch die richtige Menge ist bei der Fütterung sehr wichtig, sowie Vitamine und Mineralstoffe. Die Nahrung selber zu kochen ist sehr schwierig, teuer und zeitaufwendig. Bei der Verwendung von Trockenfutter sollte man darauf achten, dass der Hund viel trinkt. Zwischendurch darf der Kleine auch etwas nagen, es sollte allerdings auch geeignet sein. Besonders Geflügelknochen können leicht splittern, deswegen sind Knochen von Essenresten eher nicht zum Kauen geeignet. Büffelhautknochen sind dagegen sehr gut geeignet, die Zähne zu reinigen. Gewürzte Speisen und Leckerlis sollten besser nicht gefüttert werden, da für den Hund pures Gift. Zur Reue wird das ganze, wenn die Zähne voller Zahnstein sind. Man sollte darauf achten, dass der Hund nicht zu schnell wächst, da er sonst an der Knochenhautenzündung erkranken kann.

Nach 3 Monaten bekommt der Hund nicht mehr 4x am Tag seine Nahrung, sondern nur noch 3x. Mit 10 Monaten wird das Tier auf Erwachsenenkost umgestellt und nur noch 2x am Tag gefüttert. Ab dem Alter von 7 Jahren bekommt der Hund "Seniorenfutter", also sehr fettarme Kost.