Häufige Kaninchenkrankheiten

Dieser Artikel, soll Sie darüber informieren, welche Kaninchenkrankheiten häufig auftreten und welche Gegenmaßnahmen Sie ergreifen können:

1) Durchfall
Die typischen Anzeichen von Durchfall sind breiige Köttel und ein aufgeblähter Bauch. Bieten Sie ihren Kaninchen Heu und Wasser an und lassen Sie Saftfutter komplett weg. Der Durchfall sollte innerhalb von 24 Stunden abklingen, ansonsten sollte der Tierarzt aufgesucht werden. Ist der Durchfall wässrig, sollte der Tierarzt sofort konsultiert werden. Vergessen Sie nicht eine Kotprobe mitzunehmen.

ein Kaninchen auf einer Wiese2) Blähsucht/Trommelsucht Die typischen Symptome einer Blähsucht sind eine stark beschleunigte Atmung und eine sehr harte Bauchdecke. Füttern Sie ihre Kaninchen mit Heu und Wasser und suchen Sie umgehend einen Tierarzt auf.

3) Verstopfung
Sind die Köttel zu groß oder kaum vorhanden, handelt es sich um eine Verstopfung. Sie sollten dafür sorgen, dass die Kaninchen sich ausreichend bewegen und wenn sich der Zustand verschlimmert, umgehend Tierarzt aufsuchen.

4) Haarballen
Während des Fellwechsels sollten Sie die Kaninchen bürsten, da die Kaninchen ganze Fellhaare verschlucken. Diese Haare sitzen wie ein dicker Klumpen im Magen/Darm und blockieren die Verdauung. Haarballen kann man bei einer Röntgenuntersuchung feststellen und entfernen lassen. Die Kaninchen sollten vorher allerdings viel Heu und Nahrung mit viel Rohstoffen zu sich nehmen, um die Ballen wieder auszukoten. Ein ausgebrochener Darmverschluss kann zum Tod der Kaninchen führen. Zögern Sie also nicht und gehen mit dem Tier direkt zum Tierarzt.

5) Hitzeschlag/schwere Infektion
Das Kaninchen ist bei diesem Krankheitsbild apathisch und legt sich auf die Seite und verweigert ebenso das Futter. Wickeln Sie ihre Kaninchen in kühle Tücher und flößen ihnen Wasser ein. Halten Sie die Füße der Kaninchen in kaltes Wasser. Suchen Sie den Tierarzt umgehend auf! Nur ein Fachmann kann eine richtige Diagnose stellen und die Behandlung einleiten.

6) Bindehautentzündung, Augenverletzungen
Die Symptome sind verklebte,gerötete und tränende Augen oder geschwollene Augenlider. Versuchen Sie nicht die Augen mit Tee auszuspülen, die Entzündung wird dadurch vielleicht noch viel schlimmer. Gehen Sie mit Ihrem Haustier zum Tierarzt.

7) Erkältung
Die Kaninchen haben bei einer Erkältung eine verklebte Nase, niesen und möchten nichts mehr fressen. Sorgen Sie dafür, dass die Kaninchen sich nicht im Durchzug oder der Kälte aufhalten. Inhalieren hilft bei einer Erkältung. Sollte keine Besserung auftreten, suchen Sie umgehend den Tierarzt auf. Bei einer akuten Erkrankung, beispielsweise Kaninchenschnupfen, kann es sogar zu einer Lungenentzündung kommen. Dann besteht absolute Lebensgefahr für die Kaninchen. Am besten Sie besuchen gleich Ihren Tierarzt.

8) Zahnprobleme
Die typischen Symptome einer Zahnerkrankung oder Zahnfehlstellung ist, dass die Kaninchen schlecht essen oder kauen. Die Ursache liegt darin, dass die Schneidezähne zu lang oder abgebrochen sind (überprüfen). Klären Sie mit ihrem Tierarzt, ob die Backenzähne Probleme bereiten. Diese Probleme sind optisch an den Kaninchen nicht feststellbar. Die Zähne sollten mindestens 2 – 3x im Jahr vom Tierarzt überprüft werden, um Beschwerden vorzubeugen.

9) Infektion im Innenohr, Pilzbefall
Sind die Ohren verstopft, verklebt oder verschuppt handelt es sich um eine Infektion. Eine Infektion im Innenohr ist leicht erkennbar, das Kaninchen hält den Kopf schief. Suchen Sie umgehend einen Tierarzt auf. Pilzbefall sollte der Tierarzt sofort durch einen Abstrich entfernen und medikamentös behandeln.

10) Parasitenbefall
Sind Kaninchen von Parasiten befallen, kratzen sie sich häufig oder haben ein struppiges, glanzloses Fell. Kotverschmutzungen am After entstehen durch zu viel Weichkot. Weichkot erkennen Sie an der dunklen, feuchten und klebrigen Substanz, die am Hintern des Kaninchens klebt. Das Hinterteil des Kaninchens ist in dem Fall besonders schmutzig. Kotverschmutzungen werden durch eine zu reichhaltige Ernährung begünstigt. Erhöhen Sie deshalb die Heumenge und reduzieren Sie Pellets und Futtermischungen. Eine andere mögliche Ursache für Kotverschmutzungen ist die Fettleibigkeit des Kaninchens. Das Kaninchen kann sich nicht mehr bewegen und kann auch sein Fell nicht mehr selbständig säubern. Verschaffen Sie ihrem Kaninchen viel Bewegung und lösen sie schnellstmöglich ihr Problem indem Sie die Tiere säubern. Schieben Sie den Tierarzttermin nicht unnötig hinaus, da sich Fliegen vom verschmutzten Kot magisch angezogen fühlen und ihre Eier im Fell des Kaninchens ablegen. Daraus schlüpfen Maden, die das Kaninchen wie eine Weihnachtsgans ausnehmen. Die Krankheit ist ansteckend und kann auch auf andere Kaninchen übertragen werden. Ein krankes Tier sollte sofort aus dem Stall entfernt werden.

11) Nierenerkrankungen
Das Urin  ist bei Nierenerkrankungen ist blutig und die Kaninchen haben Schmerzen beim Pinkeln. Gehen Sie sofort zum Tierarzt, dieser kann eine Erkrankung genau feststellen und eine entsprechende Therapie einleiten. Bieten Sie ihren Kaninchen Kräuter und Tees an.

12) Entzündungen durch falschen Boden
Die Entzündungen werden durch wunde Hinterläufe oder kahle Stellen verursacht. Reinigen Sie den Käfig regelmäßig und achten Sie auf weiche Untergründe wie Baumwollteppiche. Kunststoffteppiche sind für Pfoten und Läufe der Kaninchen nicht geeignet und verursachen unter Umständen übelste Verbrennungen.

13) Myxomatose
Die Krankheit oder das Virus erkennt man an den geschwollenen Augen des Kaninchens. Zuerst ist das Auge geschwollen, dann folgt die Bindehautentzündung. Schließlich sind sogar Schwellungen im Genitalienbereich möglich. Ursprünglich wurde das Virus aus Australien eingeführt, um die Zahl der Wildkaninchen zu reduzieren. Schließlich gelangte die Krankheit durch Insekten auch nach England und Frankreich. Die Ansteckungsgefahr ist für Hauskaninchen sehr hoch, die Krankheit selbst ist unheilbar. Sie sollten ihre Kaninchen gegen diese Krankheit impfen lassen. Ein Kaninchen, das Myxomatose bereits in sich trägt, sollte sofort eingeschläfert werden. Unser Tipp: Reinigen Sie den Kaninchenstall regelmäßig, so dass keine Insekten angelockt werden können.

14) Chinaseuche
Die Krankheit kommt aus China und ist fast so schlimm wie Myxomatose. Übertragen wird die Krankheit durch ausgeschiedenen Kot oder durch Körperflüssigkeit erkrankter Tiere. Typische Symptome der Krankheit sind Erstickungskrampfanfälle, lautes Aufschreien der Kaninchen. Die Krankheit verläuft sehr schnell und endet ohne Impfung zu 90 % tödlich. Selbst der Gang zum Tierarzt kann bei Ausbruch der Krankheit in der Regel nicht mehr helfen.

15) Abszesse
Es handelt sich um entzündetes Gewerbe, das eitrig ausgehöhlt ist. Abszesse gelangen meist durch Bakterien in den Körper. Der Tierarzt wird wissen, welche Behandlungsmöglichkeit die beste ist. Abszesse müssen länger behandelt werden, haben Sie also Geduld.

16) Blasenerkrankungen
Ursachen für eine Blasenerkrankung sind bakterielle Infektionen. Es können Hautreizungen auftreten, das Fell ist im Genitalienbereich sehr nass und das Urin blutig. Gehen Sie sofort zum Tierarzt.

17) Blasenschlamm
Blasenschlamm wird meist durch calciumreiche Ernährung verursacht. Sie erkennen Blasenschlamm an den Flecken, die weiß und kreideartig aussehen. Folgekrankheiten wie Blasensteine, Harnweginfektionen sind nicht mehr ausgeschlossen. Verzichten Sie besser auf eine calciumreiche Ernährung und gehen Sie mit Ihrem Haustier zum Tierarzt.

18) Gebärmutterentzündung
Die Krankheit wird durch Bakterien verursacht. Wenn sich Eiter bildet, tritt ein gelblicher Ausfluss aus der Scheide. Lassen Sie die Entzündung von einem Tierarzt behandeln.

19) Head Tilt (Gleichgewichtsstörungen)
Head Tilt wird auch als Gleichgewichtsstörung bezeichnet. Für die Krankheit gibt es viele Ursachen: Mittelohrentzündungen, Tumore, Viren, Parasiten, Schlaganfälle, Hirnthautentzündungen, Traumas im Kopfbereich. Die Erkrankung ist nicht ansteckend, weil sie sich im Inneren des Kaninchens befindet. Das Kaninchen fällt einfach um und kann sich nicht mehr auf den Beinen halten. Sie sollten mit ihrem Tier zum Arzt gehen.

20) Würmer
Würmer können sich im Dünn- und Dickdarm einnisten und werden meist mit der Nahrung aufgenommen. Die Eier der Würmer werden bei einem kleinen Wurmbefall  mit dem Kot allerdings wieder ausgeschieden. Ein starker Wurmbefall führt zu Durchfall und Verstopfung.

21) Zecken
Zecken beißen sich in der Haut der Kaninchen fest und saugen das Blut ab. Ein starker Zeckenbefall führt zu Blutarmut und Schwäche der Kaninchen. Die Zecken können mit einer Zeckenzange entfernt werden. Sie sollten sich aber vom Tierarzt zeigen lassen, wie man eine Zeckenzange benutzt, um einer Entzündung vorzubeugen. Zecken können auch Erkrankungen wie Myxomatose übertragen.

Mehr Informationen über Kaninchenkrankheiten:

Durchfall bei Kaninchen

Pflege und Gesundheit bei Kaninchen

Kastration von Kaninchen

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