Fit aufs Pferd
Nicht nur Pferde brauchen eine ausgedehnte Aufwärm- und Lösephase, auch Reitermuskeln arbeiten viel geschmeidiger, wenn sie gleichmäßig trainiert, gepflegt und vor dem Ritt ordentlich aufgewärmt werden. Wer seinen ganzen Körper in ein paar Minuten auf Betriebstemperatur bringt und die Verspannungen des Alltags abschüttelt, hat mehr Spaß an seinem Sport und kann fit aufs Pferd steigen.
Gerade Anfänger leiden häufig unter Muskelkater, weil viele der beim Reiten beanspruchten Muskeln untrainiert sind. Hier hilft gründliches Aufwärmen mit ein paar Runden Jogging und Stretching. Auch Putzen trainiert, wobei allerdings aber beide Arme gleichmäßig eingesetzt werden sollten. Selbst wenn die Muskulatur sich mit der Zeit den Anforderungen der Reiterei anpasst, ist das Training wie in allen Sportarten viel zu einseitig. Durch tägliche Fitnessübungen, Ballsportarten oder regelmäßige Waldläufe mit Gymnastik findet auch der Reiter den notwendigen Ausgleich.
Das Aufsitzen
Aufgesessen wird meist von links. Der Reiter steht mit der linken Schulter zum Pferd und schaut in die Richtung des Schweifes. In der linken Hand hält er beide Zügel und die Gerte, dann greift er unter den Vorderzwiesel des Sattels, dreht den Steigbügel nach rechts zu sich her, damit er mit dem linken Fuß in Schweifrichtung reinsteigen kann. Ist der Fuß im Bügel, greift er mit der rechten Hand an den hinteren Sattelrand und stößt sich nun kräftig nach oben ab. Das rechte Bein schwingt er weit über das Pferd, stellt den rechten Fuß in den Bügel und setzt sich dann vorsichtig in den Sattel. Dabei nimmt er den Zügel auf. Für Pferde mit schlechter Sattellage und wenig Widerrist eignet sich eine andere Methode und zwar steht der Reiter mit Blickrichtung zum Pferdekopf an dessen linker Schulter. Mit der linken Hand greift er oben an die linke Sattelpausche.In dieser Hand hält er auch Zügel und Gerte. Mit der rechten Hand greift er über das Pferd unter die rechte Sattelpausche. Der linke Fuß ist im Steigbügel. Nun muss sich der Reiter kräftig mit dem rechten Bein nach oben abstoßen, ohne dabei gegen den Pferdebauch zu stoßen. Im Schwung nimmt er den Oberkörper leicht nach vorne und schwingt das rechte Bein hinten über die Kruppe. Langsam lässt er sich dann in den Sattel gleiten, fasst bei Bedarf die Zügel nach und setzt den rechten Fuß in den Bügel. Liegt der Sattel nach dem Aufsteigen noch gerade, kann in Ruhe noch einmal nachgegurtet werden. Aufsteigen belastet sowohl den Pferderücken, als auch den Sattel stark einseitig. Viele Sättel verziehen sich sogar mit der Zeit, wenn die Reiter sich mit wenig Schwung auf das Pferd ziehen, deshalb sollte man ggf. von einem Stuhl oder Hocker aus aufsteigen. Die Pferde lernen schnell, an Aufstiegshilfen still dazustehen.
Das Absitzen
Viel schneller als rauf aufs Pferd geht es nach dem Reiten runter: Der Reiter geht mit beiden Füßen aus den Bügeln und nimmt wieder beide Zügel und die Gerte in die linke Hand. Dann schwingt er das rechte Bein vorsichtig über die Kruppe des Pferdes auf die linke Seite. Der Oberkörper kippt dazu leicht nach vorne. Sind beide Beine links, lässt er sich langsam aus dem Sattel nach unten gleiten. Das Pferd wird dabei festgehalten. Vor dem Führen werden die Bügel an der unteren Riemenhälfte nach oben geschoben und die Riemen anschließend durch die Bügel geschlauft.