Das passende Terrarium für Bartagame
Bartagamen sind wechselwarme Tiere und deshalb von der Umgebungstemperatur und der Luftfeuchtigkeit abhängig. Unter den kühlen Klimaverhältnissen Mitteleuropas könnten die Bartagamen den Hochsommer höchstens ohne zusätzliche Heizung und Lichtquellen überleben, in einem gut kontrollierbaren Lebensraum-Terrarium können Lebensbedingungen geschaffen werden, wie sie für die artgerechte Haltung und Pflege der wärmeliebenden Bartagamen nötig sind.
Haltungsanforderungen
Die Reptilienhaltung hat strenge Auflagen, die zum Beispiel Terrariengröße und -klima sowie die Haltung in einer Gruppe betreffen. In Österreich und der Schweiz gibt es abweichende Regelungen, die Mindestanforderungen an die Haltung sind zum Beispiel der trockenheiße Lebensraum. Die Gehegegröße richtet sich nach der Größe der Bartagamen im Terrarium und sollte mindestens das Fünffache der Länge, Vierfache der Tiefe und Dreifache der Höhe ihrer Kopfrumpflänge betragen, jedes weitere Tier, das im Terrarium aufgenommen wird macht eine Vergrößerung der Grundfläche um 15 Prozent erforderlich. Die Gesamtgrundfläche basiert auch auf einem anderen Verhältnis von Länge und Tiefe. Der Sollwert der Grundwerttemperatur sollte bei 25 und 30 Grad liegen, die Sonnenplätze zum Aufwärmen haben eine Temperatur von 50 Grad auf lokal begrenzter Fläche. Was die Gruppenstruktur angeht, ein Männchen und mehrere Bartagamen Weibchen, sowie Höhlen, Kletterbäume und weitere Aufbauten wie Äste, Steinhaufen und Felsstrukturen sollten vorhanden sein.
Bartagamen brauchen viel Platz zum Laufen
Bartagamen sind faszinierende Reptilien, die eine spezielle Umgebung benötigen, um sich wohl zu fühlen und ihr natürliches Verhalten ausleben zu können. Da sie in überwiegend baumarmen Gegenden leben, ist ihr Körper abgeflacht und ihre Beine sind kurz und kräftig, was ihnen ermöglicht, schnell zu laufen. Aus diesem Grund ist es entscheidend, ihnen genügend Raum zum Herumlaufen zu bieten.
Bei der Gestaltung des Terrariums für Bartagamen sind die Seitenverhältnisse weniger wichtig, da es vor allem auf die räumlichen Verhältnisse und den persönlichen Geschmack des Tierhalters ankommt. Die Höhe des Terrariums ist eher zweitrangig, denn Bartagamen sind zwar gute Kletterer, jedoch reicht ein Stein oder eine Wurzel als Aussichtspunkt völlig aus. Dennoch kann die Höhe des Beckens genutzt werden, um den Bewegungsraum durch eine zusätzliche Ebene an der Rückwand zu erweitern. Dies bietet den Bartagamen zusätzliche Möglichkeiten zur Erkundung und Bewegung.
Es ist wichtig, bei der Einrichtung des Terrariums die Bedürfnisse der Bartagamen im Blick zu haben. Holzschaukeln beispielsweise sind nicht nur wunderbare Aussichtspunkte, sondern dienen auch als Wärmeplätze für die Bartagamen. Dabei wird die Lauffläche am Boden des Terrariums nicht eingeschränkt, was es den Tieren ermöglicht, sich frei zu bewegen und zu erkunden. Des Weiteren sind Wurzellabyrinthe eine dekorative und ideale Möglichkeit für die Bartagamen zum Klettern und Verstecken. Sie bieten den Tieren eine natürliche Umgebung, in der sie sich sicher und geborgen fühlen können.
Für Jungtiere ist es besonders wichtig, eine abwechslungsreiche Umgebung zu schaffen, in der sie sich optimal entwickeln können. Natürliche Elemente wie Äste, Steine und Pflanzen können verwendet werden, um eine vielfältige Landschaft zu gestalten, die den Bedürfnissen der jungen Bartagamen gerecht wird. Dabei ist darauf zu achten, dass alle Materialien ungiftig und sicher für die Tiere sind.
Insgesamt ist es entscheidend, das Terrarium für Bartagamen so zu gestalten, dass es ihren natürlichen Bedürfnissen gerecht wird und ihnen ausreichend Platz zum Laufen, Klettern und Erkunden bietet. Eine gut durchdachte Einrichtung sorgt dafür, dass sich die Bartagamen in ihrer Umgebung wohlfühlen und ein gesundes und glückliches Leben führen können.
Richtiger Standort für das Terrarium
Wenn die Bartagamen im Terrarium überwintern sollen, dann darf dieses nicht in einem Raum stehen, der im Winter beheizt wird. Wenn das Becken gegenüber einem Südfenster steht, kann es in den Sommermonaten zu einem Wärmestau und tödlichen Hitzekollaps der Bartagamen kommen, deshalb wäre es dann viel einfacher ein Terrarium zu beheizen. Dieses kann man in ein Zimmer stellen, das man ständig benutzt, dann gewöhnen sich die Tiere innerhalb kürzester Zeit an das Treiben vor den Scheiben und werden es ignorieren.
Das Terrarium sollte immer in Tischhöhe aufgestellt werden, dann fühlen sich die Bewohner auch nicht bedroht und man kann sie vor allem viel aufmerksamer beobachten. Direkt einfallendes Licht wird von den Scheiben reflektiert und kann den Betrachter blenden – übrigens, die Bartagamen mögen es, wenn Sonnenlicht in ihr Zuhause fällt, allerdings werden die UV-Strahlen durch die Glasscheiben ausgefiltert. Möchte man die Bartagamen in mehreren Terrarien unterbringen, sollte man die Becken so aufstellen, dass die Tiere sich nicht selber betrachten können. Haben nämlich zwei Männchen Blickkontakt, hat eines immer echten Stress, versteckt sich nur noch und wird womöglich auch noch krank. Jungtiere dürfen in kein größeres Terrarium gesetzt werden, sie kommen in ein kleines, spärlich eingerichtetes Zweitbecken, was auch für kranke und verletzte Tiere gilt.
Völlig ungeeignet sind Räume, in denen viel geraucht wird, ebenso Zimmer, in denen sich Hunde, Katzen oder Vögel aufhalten, da die Bartagame Angst vor diesen Haustieren bekommen. Der Anblick eines Vogels kann bei den Bartagamen eine Schockstarre auslösen. Die unmittelbare Nähe einer viel befahrenen Straße kann dazu führen, dass die verursachten Schwingungen durch den Verkehr das Wohlbefinden der Bartagamen stören. Man kann durch eine 1-2 cm dicke Styroporplatte Abhilfe schaffen, die die Erschütterungen dämpft, wobei man diese auch beim Gehen ins Zimmer verursachen kann.
Vor- und Nachteile von Glasterrarien, Holzterrarien und Alternativen
Glasterrarien wirken dank dünner Scheiben elegant und transparent und passen zu jeder Wohnungseinrichtung, sind in allen Standardgrößen erhältlich, lassen sich ohne viel Aufwand sauber halten und können leicht desinfiziert werden. Kleine Ausführungen sind nicht so teuer, allerdings sind große Glasterrarien nicht billig und zudem auch noch schwer und können kaum nachträglich bearbeitet werden, wie beispielsweise durch bohren und sind bruchempfindlich. Wenn man die Glasterrarien selber baut, sind die Materialien teuer und allein der Bau ist schon sehr aufwendig.
Holzterrarien lassen sich leichter bauen und bearbeiten, sind nicht bruchgefährdet und auch billiger als Glasterrarien und können auch gestapelt aufgestellt werden. Allerdings wirken die Holzterrarien wegen der Wände sehr klobig, sind nur schwer zu desinfizieren und die Terrarien müssen gegen Feuchtigkeit noch zusätzlich abgedichtet werden. Kleine Holzterrarien werden im Handel gar nicht geführt und große eher selten.
Seit einigen Jahren gibt es große Terrarien, im Internet wird man fündig, im Einzelhandel sind sie nur selten erhältlich. Kunststoffterrarien sind sehr leicht, vor allem bewähren sich kleine Plexiglasterrarien mit bis zu 20 Liter Inhalt seit langem als Behälter für Futtertiere, als Transportbox oder Behandlungsbecken für kleinere Reptilien.
Checkliste für das erste Terrarium
Terrarienmodel sollte zur Größe der Bewohner passen
Terrarienunterlage aus Styropor oder Kunststoff
Beleuchtung wie Leuchtstoff- und Kompaktleuchtstofflampen
Wärmequellen HQL und HQI-Lampen, Spotstrahler und Heizmatten
UV-Lampe
2-3 Thermometer, je nach Terrariengröße, eventuell eine Zeitschaltuhr, Thermostat und Dimmer
Vitamin- und Mineralstoffpräparat, das am besten in Pulverform vorhanden sein sollte
Futtertiere sollten möglichst 2-3 unterschiedliche Arten sein und man braucht auch Futter für die Futtertiere
Zur Halterung der Futtertiere braucht man kleine Plexiglasterrarien
Futterpinzette aus Edelstahl und Kotlöffel
Trinkschale, die auch als Badegefäß dient
Bodengrund
Wurzeln, Steine und Baumaterial für Höhlen
Material für Rückwand, eine 2. Etage oder eine Schaukel