Lebensart und Verhalten der Bartagame
Die Bartagamen sind Wüstenbewohner und passen sich den unterschiedlichsten Lebensbedingungen an.
Für die Bartagamen ist das Hören nicht so wichtig, die Umwelt wird visuell über die Augen wahrgenommen. Das einzige was zählt ist, dass Bartagame ihre Feinde schnell aufspüren können und das geht am besten über die Augen. Das dritte Augenlid dient als mechanischer Schutz, dabei wird die Nickhaut über das Auge geschoben.
Farben
Angriffe finden nicht statt, wenn sich feindselige Tiere nicht bewegen – erst wenn Bewegungen stattfinden, gehen Bartagame zum Angriff über. Die Tiere reagieren sogar auf Flugzeuge in der Luft. Bartagame können Farben voneinander unterscheiden und sind in der Lage, ihre Farben zu ändern. Die Körperfarbe hängt davon ab, wie die Tiere gerade drauf sind: Ist die Körpertemperatur günstig sind die Bartagamen dunkel gefärbt, bei Überhitzung haben sie eine helle Farbe. Der Wechsel der Farben findet in der Lederhaut statt, dort vergrößern oder verkleinern sich die Farbzellen. Auch im Kampf sind die Bartagamen gefärbt: Unterlegene Artgenossen sind grau gefärbt und die Siegerbartagamen sind hell und kräfig gefärbt.
Die wichtigsten Instrumente der Bartagame
Was das Hören betrifft nehmen die Bartagamen eher die dunklen und nicht die höheren Töne wahr. Die Zähne der Tiere sind nicht in der Lage die Nahrung oder Beute zu zermahlen – sie muss direkt in einem herunter geschluckt werden. Die Zunge ist das wichtigste Instrument der Bartagame – sie schnellt blitzschnell aus dem Mund, um Feinde in Bruchteilen von Sekunden zu verschlingen.
Die Lederhaut der Bartagamen
Die Lederhaut ist für die Bartagame überlebenswichtig, da sie diese für die Umgebung wie Wüste und Trockengebiete benötigen. Die Haut ist in der Lage einen Schutz vor der UV-Strahlung und der Sonne aufzubauen und verhindert die Verdunstung von Körperflüssigkeiten. Besonders in Gegenden, die wasserarm sind, ist dies ein wichtiges Merkmal, um zu überleben. Die Tiere besitzen einen Panzer, der mit Stacheln ausgestattet ist – ein wirksames Utensil, um sicher vor Feinden zu sein. Die Haut ist sehr widerstandsfähig durch Keratin, wächst aber nicht mehr nach. Deswegen muss diese auch ständig erneuert werden, was bedeutet, dass Bartagame die alte Haut abstreifen.
Die Fähigkeiten der Bartagame
Die Arme und Beine der Bartagame sind sehr kräftig – dadurch haben die Tiere die Möglichkeit hoch und weit zu springen. Die Finger und Zehen sind so scharf, dass Bartagame diese nutzen, um an Felswänden hochzuklettern. Die Krallen an den Zehen und Fingern wachsen ständig nach und sind auch zum Graben gut geeignet. Der Schwanz ist mit vielen Stacheln ausgestattet – ist dieser einmal verloren, wächst er auch nicht wieder nach.
Wechselwarme Tiere
Bartagame zählen zu den wechselwarmen Tieren was bedeutet, dass sie viel Sonne tanken müssen, um ihre Körpertemperatur gleichermaßen halten zu können. Gleichzeitig müssen sie dann aber auch genügend Schatten haben, um nicht zu verbrennen. Wechselwarme Tiere kommen mit wenig Nahrung aus.
Töne
Bartagame können sich sehr gut ausdrücken, wenn sie sich bedroht fühlen – dabei stoßen sie ein lautes Fauchen aus. Das ist aber auch der einzige Laut, den die Bartagamen von sich geben. Bartagamen sind sehr empfindlich, was ihr Territorium angeht – sie verteidigen es mit jeglichen Mitteln. Konkurrenten müssen direkt aus dem Bereich verbannt werden. Mit erhobenem Kopf und Schwanz signalisieren Bartagamen anderen Bartagamen, dass sie sich zur Not verteidigen und sofort angreifen. Heftiges und Schnelles Kopfnicken symbolisiert, dass der eindringende Bartagame unerwünscht ist. Diese Drohgebärden sind sehr wirkungsvoll und reichen aus, um feindliche Bartagame in die Schranken zu weisen.
Kommentkampf
Nicht selten kommt es zwischen Bartagamen auch zum Kommentkampf. Ziel des Kampfes ist es, den Gegenüber nicht zu verletzen, sondern ihm nur klarzumachen, dass er hier nichts verloren hat. Ein großes Terrarium für mehrere Tiere wäre sinnvoll, da Tiere auch eine Rückzugsmöglichkeit brauchen, um sich vor Feinden verstecken zu können. Die Feinde der Bartagamen sind Hunde und Katzen.
Gestiken & Mimiken
Die Bartagamen können sich gegenüber dem Halter auch durch Gestiken und Mimiken verständlich machen, wenn sie mit der Temperatur im Terrarium beispielsweise nicht zufrieden sind. Das Winken mit dem Arm ist eine Geste, um den Feinden zu zeigen, dass sie aufgeben und sich ergeben. Viele Halter denken, dass sich die Tiere sehr wohl fühlen, wenn sie die Augen schließen – nein, eher das Gegenteil. Augen aufblähen ist nichts schlimmes – die Bartagamen wollen sich nur selber reinigen.
Kommunikation zwischen Männchen und Weibchen
Die Kommunikation zwischen Männchen und Weibchen erfolgt meist über den Kopf. Schnelles und heftiges Nicken der Männchen bedeutet, dass sie entweder zum Kampf bereit sind oder Geschlechtsverkehr mit dem Weibchen haben wollen. Diese stimmen zu, indem sie langsam nicken. Das langsame Nicken kann aber auch bedeuten, dass sich Gegner den kämpfenden Bartagamen unterwerfen. Das Winken der Beine bringt zum Ausdruck, dass die Tiere sich begrüßen oder unterwerfen („Ich möchte keinen Streit mit dir“). Mit dem offenen Maul wollen Bartagame sagen, dass ihnen zu warm ist und sie einen kühleren Bereich bevorzugen.
Bartagame werden oftmals nicht erkannt, weil sie auf offener Straße wie Steine liegen. Das ist schlecht, weil dadurch schneller die Tiere zu Schaden und sogar zu Tode kommen.
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