Sittiche und Papageien richtig füttern
Vogel ist nicht gleich Vogel. Während die einen mit fettreichen Saaten gefüttert werden können, werden die anderen Vögel davon krank. Es ist auch nicht genau klar, was die Vögel in der Natur an Nahrung zu sich nehmen, man kann nur spekulieren. In diesem Artikel möchten wir Ihnen einige wichtige und wertvolle Ratschläge mit auf den Weg geben, wie die Ernährung von Vögeln aussehen könnte:
Was brauchen Kakadus:
- Körnermischung
- Früchte
- Grünzeug
Was mögen sie gerne:
- Löwenzahn
- Grassämereien
- Maiskolben
- Haselnüsse (ohne Schale)
Was mögen sie nicht:
- Schwarzen Holunder
- Bananen
- Kiwis
Was dürfen sie nicht:
- Stechpalmenbeeren
- Eibenfrüchte
- roter Holunder
Die Futterzusammenstellung
Zuerst sollte man die Vögel an die Ernährung bzw. das Futter gewöhnen. Es ist also gar nicht verwunderlich, wenn die Futterzusammenstellung zuerst etwas kritisch beäugt wird. Deswegen wäre es immer sinnvoll, wenn man unbekannte Nahrungsbestandteile unter die Bekannten mischt.
Die Futterzusammenstellung sollte immer von der jeweiligen Vogelart abhängig gemacht werden. Verzichten sollte man auf Sonnenkerne, da diese sehr fetthaltig sind. In der Natur würden Papageien diese niemals fressen. Das Futter sollte immer abwechslungsreich sein.
Obst und Gemüse
Obst und Gemüse allgemein können bedenkenlos an alle Papageien und Sittiche verfüttert werden, beispielsweise Äpfel, Wurzeln, Bananen, Nektarinen, Weintrauben, Mandarinen, Zucchini, Salatgurke, rote Bete, Fenchel, rote Paprika, Maiskolben, Erbsen und gekochte Kartoffeln.
Obst und Gemüse sollte man in Würfeln schneiden und unter das Kochfutter mischen. Man sollte die Vögel frühzeitig an Gemüse und Obst gewöhnen, um gesundheitliche Mängel auzuschließen und schauen, welches Obst die Vögel am liebsten mögen.
Bei Salat sollte man lieber auf biologischen setzen, Kopfsalat geht gar nicht, da dieser stark nitratbelastet ist. Roher Weißkopfsalat führt zu Blähungen. Bei Petersilie gehen die Meinungen auseinander ob diese giftig ist, deswegen besser darauf verzichten.
Frische Beeren wie Vogelbeeren und Hagebutten dürfen im Futter natürlich nicht fehlen.
Was brauchen sie:
- Körnerfutter
- Grünfutter
- Getreidesamen
- Zweige
Was mögen sie gerne:
- Samen
- Vogelbeeren
- Wachholderbeeren
- Hirtentäschel
Was mögen sie nicht:
- Äpfel
- Kirschen
- Erdbeeren
- Pflaumen
Was dürfen sie nicht:
- Sonnenblumenkerne
- Hanf
- Leinsamen
Kochfutter
Damit Keime und Pilze abgetötet werden, sollte das Kochfutter eine halbe Stunde lang kochen, wie beispielsweise Reis, Nudeln und Kartoffeln. Rote Kidneybohnen sind in ungekochtem Zustand für die Papageien hochgiftig, deshalb sollten diese immer zuerst gekocht werden.
Thema Nüsse
Ganz kontrovers wird darüber diskutiert, dass Nüsse einerseits hochwertige Lebensmittel für Papageien sind, aber andererseits mit Schimmelpilzsporen belastet sind. Da viele Vögel bereits vorher schon mit Schimmelpilzsporen belastet sind, sollte man zusätzliche Infektionen unbedingt vermeiden. In der Natur fressen die Tiere auch niemals Nüsse.
Fertigfutter
Man sollte bei Fütterung der Vögel niemals auf Fertigfutter verzichten, dieses jedoch nicht regelmäßig füttern. Körnerfutter sollte immer angereichert werden mit Obst, Gemüse, Kräuter und Vitaminen. Keim- und Quellfutter sollte immer sauber sein, da sich ansonsten Schimmelpilze und Bakterien bilden. Vermeiden sollte man Dosenfutter, da in diesem oft Salze und niedrige Nährstoffe enthalten sind (sehr schädlich)
Was brauchen sie:
- Sämereien
- Obst
- Körnerfutter
- Grünfutter
- Nüsse
Was mögen sie gerne:
- Palmfrüchte (Süße Sorten)
- Beeren
- Samen
Was mögen sie nicht:
- alle Kohlarten
- Kartoffeln
- grüne Bohnen
- alles was gespritzt ist
Was dürfen sie nicht:
- Zucker
- Kaffee
- Alkohol
Zusatzstoffe
Zusatzstoffe wie Vitamin-Mineralstoffmischung, Kalkpräparat, Insektenfuttermischung, Spirulinaalgen, Bierhefe sollten wöchentlich angeboten werden, Gritstein täglich. Genauso oft gereicht werden sollten frische Holzstückchen und Zweige von Obstbäumen, Weide, Haselnuss und Buche.
Getränke
Die Vögel sollten jeden Tag frisches Wasser bekommen, deswegen immer neu auffüllen! Man sollte aber daran denken die Getränke- und Futterschalen zu säubern, um gesundheitliche Probleme entgegenzubeugen.
Was man auf keinen Fall füttern sollte
Auf keinen Fall sollte Avocado, Butter, Schokolade und Genußmittel verfüttert werden – hochgiftig! Zigaretten sollten nicht herumliegen, da diese von den Vögeln auch als Nahrungsmittel angesehen werden und in den Schnabel genommen und vertilgt werden. Als Nahrungsmittel sind auch Milch, menschliche Speisereste und Grünfutter von Strassen nicht geeignet.
Wie hoch ist der Energiebedarf?
Der Energiebedarf hängt immer von der Größe des Vogels ab, von der Umgebungstemperatur, von der Besatzdichte des Käfigs und der Mobilität des Tieres. Mit 20 g kann man den Tagesbedarf eines Tieres decken, doch die meisten Halter geben den Tieren viel zu viel Futter.
Was brauchen sie:
- Frisches Obst (geschält)
- Sämereien
- Traubenfutter
- Körnerfutter
- Löwenzahn
- Nüsse (geschält)
Was mögen sie gerne:
- Äpfel
- Ananas
- Bananen
- Melonen
- Himbeeren
Was dürfen sie nicht:
- Schokolade
- Chips
- Salzstangen
- Alkohol
- Avocados
- Zitronen
Nicht aufgefressenes Futter
Man sollte Futter, das von den Papageien nicht aufgefressen wurde, sofort aus dem Käfig entfernen und durch frisches ersetzen. Die Vögel sind sehr anfällig für Infektionen aller Art (Bakterien und Milben).
Was tun, wenn Vögel dicker werden?
Wenn die Vögel dicker werden, dürfen Sie diese auf keinen Fall einer Fastenkur unterziehen. Sprechen Sie lieber darüber mit ihrem Tierarzt, um eine Futterumstellung zu diskutieren. Die stark fetthaltigen Körner sollten reduziert werden und Sie müssen den Piepmätzen ausreichend Bewegung und Beschäftigung anbieten.
Futterspiele
Da die Vögel in der Natur ihre Nahrung mühsam zusammensuchen müssen, sind sie damit den ganzen Tag beschäftigt. Mit dem ständig gefüllten Futternapf kommt bei den Papageien und Sittichen schnell Langeweile auf. Deshalb wäre es eine gute Idee, dass sich die Vögel jedes Korn mühsam erarbeiten müssen. Kräutersträußchen kann man am Gitter aufhängen, Obst auf Spieße stecken oder Äste in einen Topf mit Sand füllen und anschließend befestigen.
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