Nymphensittiche

Nymphensittiche
Ordnung:
Papageien
Familie:
Kakadus
Heimat:
Australien
Größe:
33 cm
Gewicht:
80 – 120 g
Käfiggröße/Volierengröße:
2m x 1 m x 1 m
Geschlechtsreife:
9 Monate
Brutdauer:
18- 21 Tage
Nestlingszeit:
30- 33 Tage
Lebenserwartung
15-20 Jahre

Allgemeine Informationen

Seinen lateinischen Namen haben die Nymphensittiche von der Besiedlung Australiens, der soviel wie 'Nymphen von Neuholland' bedeutet. In Australien gelten die Nymphensittiche als schnellste Flieger. Es ist nicht 100 % sicher, ob die Nymphensittiche eher zu der Gattung Sittich oder Kakadu gehören. Nymphensittiche werden weltweit gerne als Haustiere gehalten, die ersten Wildfänge gab es bereits im Jahre 1840.

Aussehen

Kopf und Haube des Nympensittich-Männchens sind zitronengelb, die Spitzen sind grau. Der Ohrfleck ist hellrot, das Männchen ist an der Oberseite bräunlich grau und an der Unterseite etwas heller. Auf den Schwingen befindet sich jeweils ein weißer Fleck. Die Unterseiten der Flügel und des Schwanzes sind schwarz. Der Schnabel und die Füße sind grau. Es gibt zahlreiche Mutationen dieser Vogelrasse. Die Federhaube gibt über den Gefühlszustand des Sittichs Aufschluss. Zeigt die Haube senkrecht nach oben, so ist der Sittich aufmerksam und aktiv. Beunruhigung und Aufregung zeigt der Sittich mit einer nach oben stehenden Haube und vorne gewölbten Spitze. Die Haube liegt locker auf dem Kopf, wenn der Vogel entspannt und gelassen ist. Angst und Agressivität zeigt der Vogel, wenn die Haube nach hinten gerichtet ist. Die Kopffedern sind meist stärker gefärbt als bei den Weibchen.

Haltung und Pflege

Der Nymphsittich hat alle positiven Eigenschaften, die für die Haltung wichtig ist: Er hat keine Ansprüche, ist friedlich, langlebig und wird vor allem schnell zahm. Es wäre ratsam die Nymphensittiche in ganzen Schwärmen zu halten. Der Nymphensittich kann niemals mit anderen Sittchen gehalten werden, da diese eine ganz andere Sprache sprechen. Sinnvoll wäre es die Nympensittiche mit Holzspielzeug zu beschäftigen. Die Käfige sollten Sitzstäbe aus Naturholz bekommen. Kunststoffstangen sind sehr schädlich, da sie die Füße der Vögel schädigen und Tumore oder Ballengeschwüre verursachen. Die Äste sollten so angebracht werden, dass die Vögel ungehindert fliegen können. Häufig lieben es die Nymphensittiche die Rinde von den Bäumen zu schälen. Sehr wichtig ist eine Badewanne, so dass sich die Vögel jederzeit baden können. Manche Vögel nutzen gerne die Wasserschale, andere wiederum lieben es mit einer Blumenspritze abgeduscht zu werden. Rostfreie Trink-und Futternäpfe lassen sich am besten reinigen. Spiegel sind nicht tiergerecht, da sie für die Vögel einen nicht vorhandenen Sozialpartner suggerieren. Da drehen die Vögel volkommen durch und verstümmeln sich selber.

Ernährung

Zu der Ernährung gehören verschiedene Hirsesorten, Glanz, Weizen, Gerste und geschälter Hafer. Die Getreidearten sind weicher, wenn sie gekeimt sind. Das mögen die Vögel lieber. Die Samen sollten nicht zu ölhaltig sein, ansonsten werden die Vögel fett. Sie sollten also mit Sonnenblumenkernen, Hanf, Leinsaat, Nigersaat, Nüssen, Pignolien und Pistazien sparsam umgehen. Nymphensittiche nehmen aber auch neben Salatsorten, Mangold, auch viele Wildpflanzen wie Löwenzahn, Vogelmiere und Hirtentäschel. Für die Jungvögel sind besonders Weichfutter mit gekeimten Samen sehr wichtig und Kalk-Mineralstoffe. Obstsorten wie Ananas, Äpfel, Bananen, Himbeeren, Erdbeeren, Kirschen oder Gemüse wie Grüne Erbsen, Maiskörner, Karotten und Gurken können jederzeit als Mahlzeit gereicht werden, aber niemals rohe Kartoffeln, Kohlarten, Zitronen oder grüne Bohnen, sowie Rhabarber und Grapefruits. Zu den täglichen Bedürfnissen gehören Kalkstein, Grit und tägliches Trink- und Badewasser. Verzichten sollten Sie, den Vögeln gesalzte und gewürzte Genussmittel (wie Chips) zu verfüttern. In freier Natur landen die Vögel niemals um zu fressen oder zu trinken. Wenn die Vögel trinken, dann landen sie direkt im Wasser um zu trinken um danach sofort wieder in die Lüfte abzuheben.

Verhalten

Nymphensittiche sollten paarweise gehalten werden, da die Einzelhaltung zu psychischen Problemen führen könnte. Der Nymphensittich bevorzugt hohe Sitzplätze, um den Himmel gut überblicken zu können. Wegen der schlechten Sicht in Australien hält sich der Nymphensittich niemals gerne auf dem Boden auf. Da die Vögel eine sehr gute Sichtweise haben, können sie sich rechtzeitig vor Feinden verstecken. Das Gehör ist ebenfalls sehr gut. Gegenüber Zigarettenrauch reagieren auch einige Nymphensittiche sehr empfindlich. Da die Vögel sehr viel Platz zum Fliegen brauchen, sollte man diesen den auch gewähren. Die Vögel können leise oder auch laut zwitschern. Ein Kreischen ist nur zu hören, wenn sich die Vögel erschreckt haben oder ängstlich sind. Die Vögel lernen vielleicht später auch mehr zu sprechen als den Namen und können sogar Melodien nachpfeifen.

Krankheiten

Häufige Krankheiten bei Nymphensittche sind beispielsweise Verstopfung, Xanthomathose (eine Verdickung der Haut), Zinkvergiftungen, Diabetes, Eierstocktumore, Epilepsie, Erbrechen, Kropfentzündungen und Psittacose, eine recht häufige Krankheit bei Sittichen und Papageien.

Natürlicher Lebensraum

Nymphensittiche leben in den trockenen Inlandsgebieten von Australien, sind dort nicht gefährdet, der Wildbestand gilt jedoch als abnehmend. In geschlossenen Wäldern trifft man Nymphsittiche niemals an, in jeder anderen Vegetationsform schon. In Tasmanien werden die Nymphensittiche niemals gesehen. Außerhalb der Brutzeit ziehen die Vögel wie Nomaden umher und bilden dabei größere Schwärme. Die Paare bleiben immer in Scharen zusammen und trennen sich niemals. Üblicherweise besteht ein Schwarm aus etwa 50 Vögeln. Die Vögel setzen sich nicht nur quer auf einen Ast, sondern auch längs. Das machen sie, um sich zu tarnen oder um gegen die in Australien heftigen Winde zu schützen. Besonders an Wasserstellen in Australien kann man sehr viele Nymphensittiche beobachten. Es wurden dort schon über 1000 Tiere beobachtet.

Die Brutzeit findet meist nach der Regenzeit und dann wenn die Grassamen reifen, statt. Die beiden Vögel suchen sich eine Baumhöhle in einem Eukalyptusbaum aus, in der die Weibchen bis zu 7 Eier legen. Beide Partner brüten: Das Männchen sitzt tagsüber auf den Eiern, das Weibchen nachts. Wegen des langen Schwanzes lassen sich die Vögel rückwärts hinab, da es in der engen Höhle nicht möglich ist, sich umzudrehen. Die Jungen schlüpfen nach 20 Tagen, die etwa 5 Wochen benötigen, bis sie befiedert sind und fliegen können. Sie werden von den Eltern noch 2-3 Wochen länger gefüttert.